Ein spiritueller Impuls

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“*

Ein spiritueller Impuls

Lieber Paulus,
ein herausfordernder Satz, den du am Schluss deines Briefes an die Gemeinde in Korinth vor 2000 Jahren geschrieben hast.

Es geht auf Ostern zu, die Ferien stehen vor der Tür und ich lasse deinen Satz zwischen meinem Kopf und meinem Herzen kreisen.

Du schreibst wahrlich wie ein Dichter im Hohelied der Liebe über menschliche Beziehungen und die Liebe, bevor du deinen Brief an die Gemeinde in Korinth mit diesem Satz beendest!

Und ich? Ich frage mich, wie alles was ich mache, in „Liebe“ geschehen soll!

Für mich eine Herausforderung!  

Jetzt mal ehrlich? Wie soll ich Menschen mit Liebe begegnen, welche nicht gut zu mir sind? Oder meinem Wecker, wenn er jeden Morgen um 5:30 Uhr höllischen Lärm macht?

Das geht nicht immer. Je mehr ich darüber nachdenke merke ich wie „Scheitern“ eng mit dem Thema „Liebe“ verbunden ist.

Aber als Christin ist Liebe die Motivation meines Handelns!

Vielleicht so: Aus Liebe zu mir selbst, stelle ich mir den Wecker früh. Somit habe ich viel Zeit vom Tag und weiß, dass regelmäßige Aufstehzeiten gut für mich sind. Ich höre morgens die schönsten Vogelkonzerte beim Öffnen des Fensters oder sehe die schönsten Sonnenaufgänge auf der Fahrt ins Büro. Vielleicht hatte ich Zeit meine liebsten Herzensmenschen zu wecken und sogar zu liebkosen. Bei all dem Schönen bin ich wieder gnädig zu meinem Wecker!

Oder so: Aus Liebe behandle ich Menschen so, wie ich gerne selbst behandelt werden möchte. Ich bleibe freundlich und achte die persönlichen Grenzen von anderen Menschen. Auch dann, wenn mir mit Unfreundlichkeit begegnet wird.

Lieben geht wahrlich mit dem Scheitern und Verlust menschlicher Beziehungen einher. Sich einzugestehen, dass man keinen Kontakt mehr zu einer Person haben möchte, oder dass es zu viel Kraft kostet, in diese Liebe zu investieren. Vielleicht ist das auch Selbstliebe, von der du schreibst!

Mit dieser Liebe schaue ich auf Ostern.

Wie schmerzlich es für Gott* gewesen sein muss, seinen geliebten Sohn sterben zu sehen. Menschen zu sehen, die nicht aus Liebe handeln! Verletzung, Tod und Schmerz. Furchtbar.

Und dann ist da dieser kleine Funke. Dieser hoffnungsvolle Blick auf den dritten Tag! Gottes Liebe überwindet sogar den Tod. Wie wundervoll! Es macht Mut. Mut zu Lieben! Mut, dass das augenscheinliche Ende, nicht das Ende ist!

Gott*es Geist weht magisch in unser Leben. Lässt Neues entstehen, wo wir glauben keine Kraft und Liebe aufbringen zu können. Er hilft zu verzeihen, gibt uns Kraft im Scheitern die Liebe zu entdecken.  

Liebe, Scheitern und Ostern gehören wirklich unwillkürlich zusammen.

Liebe Grüße aus Villigst

Carina Kuznik

 

PS: Danke Paulus! Ich höre nicht auf zu Lieben! Alles, was ich tue, geschehe in Liebe!


Hinweise:

* 1. Korinther 16,14

Zur Jahreslosung hat unsere Kollegin Frau Heidemann ein Lied geschrieben und eine Unterrichtsidee entwickelt.

⇒ zum Material

Carina Kuznik

Dozentin, Diakonin

E-Mail schreiben
02304 755-267
0160 673 943 0