„Die Holocaust-Überlebende Batsheva Dagan ist am 25. Januar 2024 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Als Zeitzeugin des Holocaust erzählte sie Schülerinnen und Schülern sowie Erwachsenen von ihrem Schicksal. Dazu reiste sie regelmäßig nach Deutschland. Batsheva Dagan wollte mit ihren Schilderungen nicht nur berühren, sie wollte zum eigenen Denken und Handeln herausfordern und sie wollte ermutigen, heute Fragen zu stellen. Es war ihr wichtig, zu erinnern und zu erzählen, wie wichtig es war und ist, trotz aller Widrigkeiten Mensch zu bleiben und als Mensch zu handeln.
Batsheva Dagan wurde am 8. September 1925 in Łódź geboren. Sie durchlebte eine Odyssee durch das Ghetto Radom, deutsche Haftanstalten, das Vernichtungslager Auschwitz und auf Todesmärschen bis sie endlich im Mai 1945 von der britischen Armee befreit wurde. Sie ging nach Israel und begann dort ein neues Leben. Sie schrieb Gedichte, Bücher und Lieder für Kinder und junge Erwachsene über den Holocaust und war als Pädagogin, Psychologin und Dozentin in der Lehrerausbildung tätig.
In ihrer Arbeit entwickelte sie psychologische und pädagogische Methoden, um insbesondere mit Kindern und jungen Erwachsenen über den Holocaust zu sprechen. Dafür bekam sie zahlreiche Auszeichnungen, so von der Gedenkstätte Yad Vashem als auch von der Stadt Holon.
Batsheva Dagan war eine Mahnerin wider das Vergessen und hielt die Erinnerungen wach, um nicht zu vergessen – nicht blind zu werden und Lehren aus dem Geschehenen zu ziehen – als Voraussetzung für ein verantwortungsvolles Handeln in Gegenwart und Zukunft."
(aus einem Nachruf von Friedemann Schuchardt, FriJus GmbH)
Im Angebot des Medienzentrums finden Sie den Animationsfilm „Chika, die Hündin im Ghetto“, nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Batsheva Dagan in didaktischer Version. In der Dokumentation „Fragt heute“ begleitet Frau Dagan als Zeitzeugin eine Schulklasse in die Gedenkstätte Auschwitz. Beide Titel sind sowohl im Medienportal zum Download verfügbar als auch als DVD entleihbar. Mit umfangreichem didaktischen Zusatzmaterial bieten beide Titel auf sehr unterschiedliche Weise Unterstützung für die Bildungsarbeit zum Holocaust.