Medienzentrum Haus Villigst
Jetzt auch zum Download im Medienportal

Junges Licht

Im Verleih hatten wir die DVD schon länger. Jetzt steht der Film auch zum Download zur Verfügung.

Julian ist zwölf Jahre alt und wächst im Ruhrgebiet der frühen sechziger Jahre auf. Seine Familie lebt in einem Mehrfamilienhaus, direkt gegenüber der Zeche, in der sein Vater als Bergmann unter Tage „malocht“. Julians Mutter leidet an Gallenkoliken und verzweifelt an ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter. Ihr Verhältnis zu Julian ist von Überforderung und gewalthaltiger Erziehung geprägt. Der Junge übernimmt viele Aufgaben in seiner Familie: Er kümmert sich liebevoll um seine kleine Schwester, schmiert Brote für seinen Vater und ist Ministrant in der Sonntagsmesse. Er beobachtet dabei sehr genau, was um ihn herum geschieht: Die adoleszente Kraftmeierei der Jungs in der Siedlung, das frühreife, offenkundig sexualisierte Verhalten der Nachbarstochter Marusha, die Paarbeziehung der Eltern. Julian nimmt aber auch die von Kohle, Koks und Stahl geprägte Arbeitswelt und die bundesrepublikanische Nachkriegsgesellschaft wahr, die am Wirtschaftswunder arbeitet und deren Menschen an Kriegstraumata leiden.

Als Mutter und Tochter während der Sommerferien verreisen, gerät das fragile System der Familie ins Wanken: Julians Beziehung zu seinem Vater verändert sich, eine Nachbarin stirbt an ihrer Alkoholsucht, Marusha fasziniert nicht nur den Jungen, sondern auch seinen Vater und der Vermieter entpuppt sich als bigotter Erpresser.

„Junges Licht“ erzählt aus der Perspektive des Jungen vom Aufwachsen und den besonderen Erfahrungen, die zeitgeschichtlich ebenso geprägt sind wie durch die differenzierten, zwiespältigen Personen in Julians Umgebung.

„Junges Licht“ erhielt 2016 den Filmpreis des Kirchlichen Filmfestival Recklinghausen.

Junges Licht : nach einem Roman von Ralf Rothmann / Adolf Winkelmann. - Deutschland, 2016.
117 Minuten - sw/f  - Spielfilm - Audiodeskription für Sehbehinderte
FSK ab 12 freigegeben ; empfohlen Klasse 9/10 ; "Junges Licht" ist offizieller Filmtipp von Vision Kino (Schulkinowochen)
Zielgruppe/-n: ab 15 Jahren; Sekundarstufe I; Sekundarstufe II; Jugendarbeit; Erwachsenenbildung

Der Film steht angemeldeten Nutzer*innen im Medienportal auch zum Download zur Verfügung.

Zurück
Datum: 10.01.2020