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Sameach Pessach! Ramadan Mubarak! Gesegnete Ostern!

Pessach – Ramadan – Ostern

Diese drei Feste liegen in diesem Jahr dicht beieinander. Der Besuch und die Einladung zu den Festen der Religionen eröffnet auch Raum für interreligiöse Begegnungen.

Wie die Feste der Religionen im Jahreskreis in der Schulgemeinschaft begangen werden können, danach fragte auch das 5. Modul des Langzeitkurses „Interreligiöses Lehren und Lernen an Schulen“.

Das Modul begann ganzheitlich: sehen, hören, schmecken, tasten, singen – gemeinsames Teilen von Brot und Wasser an einem großen Tisch.

Birgül Karaarslan (FAIR) und Ulrich Walter (für PI), die Moderator*innen, erinnerten an Jesu Speisung der 5000. Brote, genug für alle und noch viel mehr. Sie erzählten von Hagars Rettung in der Wüste. Um an ihren Mut, ihre Lebenskraft und Glauben an Gott zu gedenken, trinken viele Muslim*innen aus dem ZamZam-Brunnen (Mekka).

Mit Pfarrerin und Pädagogin Ursula Sieg und Dr. Naciye Kamcili-Yildiz konnten zwei engagierte und sehr kompetente Referentinnen begrüßt werden:

Pfarrerin Ursula Sieg stellte die Bedeutung der Passion Jesu und des Osterfestes für Christ*innen vor. Dabei verwies sie auf die Beziehungen zum Pessah-Fest. Sie thematisierte eines der schwierigsten Themen im Trialog von Juden, Christentum und Muslimen: das Kreuz. Zugleich wies sie auf das Widerstandspotential von Kreuz und Auferstehung gegen Unterdrückung und Leiden hin, wie es z. B. in der Schwarzen Theologie, oder in der Verteidigungsrede des russischen Regimekritikers Nawalny vor Gericht sichtbar geworden sei. Als Herausgeberin eines Werkbuches für Schulen und Gemeinden zum Thema „Feste der Religionen“, betonte sie die besondere Rolle der Feste:

„Sie sind nicht nur Orte der Selbstvergewisserung und Vergemeinschaftung, sondern auch die Empfangshallen der jeweils eigenen Religion für die Anderen.Worum es gehe: nicht das Eigene und das Andere zu betonen, sondern das Eigene und das Gemeinsame zu finden.“

Prof. Dr. Naciye Kamcılı-Yıldız, die an der Universität Paderborn im Seminar für Islamische Theologie - Islamische Religionspädagogik und ihre Fachdidaktik lehrt, führte in die Bedeutung des Ramadans und das „Eid al-Fitr“ ein. Sie stellte u. a. auch Kamishibai für den Primarbereich („Nele und Betül feiern Weihnachten resp. Ramadan“) zum Thema vor. Sie verwies auf die verschiedenen Modelle gemeinsamer Feiern der Religionen im schulischen Kontext (interreligiöse, multireligiöse Schulfeiern, und solche mit religiösen Elementen). Im Bezug auf den Ramadan und die christlichen Feste betonte sie besonders das Modell der „Gastfreundschaft“, also die Einladung an Gäste zum je eigenen Fest. Dabei müsse überlegt werden, was Gastfreundschaft bedeute und was Gastgeber und Gäste zum Gelingen des Festes beitragen könnten.  

Unter der Begleitung u. a. von Nagihan Varol, Fereba Seleman (VML) Jannika Haupt (EGG) und Ursula August (PI) und des Moderator*innenteams wurden schulformübergreifend weitere interreligiöse Bausteine erarbeitet.

Als gemeinsame Themen wurden zum Ramadan benannt: Fasten in den Religionen, innere Einkehr und soziales Engagement, Fastenbrechen und Teilen. Zur Feier des Osterfestes könnte gemeinsam erinnert werden, an das Leiden der Propheten und deren Rettung, an Befreiung und Trost durch Gott, die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod.

In den Gruppen wurden auch Praxisbeispiele aus Schulen für einen Ramadan- bzw. Osterbrunch, die Gestaltung von Grußkarten zu den Festen, Besuche beim Iftar, bzw. zum Osterfrühstück, vorgestellt.

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Datum: 29.03.2023