„Schaff dir Erinnerungen“ – diesen Satz gibt eine Freundin ihren Kindern immer mal wieder mit auf den Weg.
Das echte Leben genießen, nicht drei Mal hin und her überlegen, sondern sich trauen, sich etwas zutrauen, Mut haben, etwas Neues wagen, ein Abenteuer erleben, die Komfortzone verlassen. Aber auch: Schönes wahrnehmen, sich Zeit nehmen, achtsam sein, kleine Momente genießen, mit Menschen, die mir guttun, gemeinsam Erlebnisse teilen…
In dem Bilderbuch „Alva und das Leuchten der Erinnerung“ von Alexandra Helmig und Valeria Docampo verblassen eines Tages die Erinnerungen der Menschen aus der nahegelegenen Stadt, die täglich bei Alva auf ihrer Insel im See auf Wolken heranschweben. Alva mag die Menschen sehr, denn: sie kennt ihre Erinnerungen: bunte und schrille, leise und nachdenkliche, schwere und federleichte! Alva putzt und entstaubt die Erinnerungen, bringt sie zum Glänzen, damit sie nicht verblassen.
Als eines Tages die Erinnerungen der Menschen nur noch verschwommen und undeutlich auf den Wolken bei ihr ankommen, macht sie sich auf den Weg in die Stadt. Dort trifft sie Menschen, die in Hektik und Geschäftigkeit keine Zeit zu haben scheinen.
Sie gibt ihnen einen Anlass innezuhalten, indem sie fragt: „Erinnerst du dich? …an deinen ersten Kuss auf dem Dachboden deiner Eltern?“ Oder: „Kommst du mit zum Kiosk? Wir können dort eine Gummischlange kaufen?“ Die Menschen erinnern sich an Erlebnisse, die ihnen gutgetan haben, teilen das Erlebte mit Alva und sind wieder fröhlich. Die Menschen nehmen sich nun Zeit. Sie teilen Geschichten, Erlebnisse und Erinnerungen miteinander: Sie erzählen sich von der Sandburg, dem Sommergewitter, dem Geruch von frischem Gras…
Am nächsten Morgen schweben auf Alvas Insel wieder viele Erinnerungen auf Wolken heran, die sie hegen und pflegen kann.
Im Sommer, im Urlaub gab es viele schöne Momente:
All das könnten Erinnerungen für meine schwebenden Wolken sein. All das, was wir erleben, speichern wir als Menschen in unserem autobiografischen Gedächtnis ab, das mit den Emotionen verknüpft ist. Es ist die Heimat unserer Identität. Durch das Festhalten der schönen Erinnerungen, durch das Verknüpftsein mit den Emotionen wird Erinnern zu einem Schatz im eigenen Leben.
Ich kann die fünf schönen Dinge aufschreiben oder „an einer Hand abzählen“ – Ich möchte Gott danken für das, was ich an diesem Tag Schönes erleben durfte.
HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Da ist das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt’s ohne Zahl, große und kleine Tiere. Dort ziehen Schiffe dahin; da ist der Leviatan, den du gemacht hast, damit zu spielen. Es wartet alles auf dich, dass du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt. (Psalm 104,24-28)
An diesem Tag fünf Dinge, und am nächsten Tag und am übernächsten Tag. Dann sind es bis zu den Herbstferien schon 5 x 52 Dankbarkeitsmomente! Zweihundertsechzig!
Wir – das Team des PI Villigst – wünschen Ihnen Sonne und Segen im neuen Schuljahr 2024/25, gute Erinnerungen und positive Dankbarkeitsmomente zu jeder Zeit!
Dozentin, Lehrerin
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