Ostererfahrung

Ein Andachtsimpuls

Ein trauriger Anlass ist es dieses mal, der uns zusammenführt. Nicht ein freudiger – wie sonst.
An diesem Tag geht es darum, Abschied zu nehmen. In den Ferien starb eine Schülerin.
Die Kinder versammeln sich zum Schulgottesdienst. Viele, auch die Großen mit rot verweinten Augen.
Erwartungsvoll schauen sie mich an. „Woher kommt mir Hilfe?“ Diese Worte des 121. Psalms stehen unausgesprochen in der Luft. „Unsere Hilfe kommt von Gott!“, spreche ich ihnen zu.
Vor den Ferien hatten wir noch über Ostern gesprochen. Über die Trauer der Jünger, als sie von Jesus Abschied nehmen mussten, über ihre Verzweiflung, nun alleine weitermachen zu müssen und dann schließlich über die Freude am Ostermorgen. Die Ahnung der Gewissheit, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist.
Und jetzt sollte diese Geschichte auf einmal wirklicher Teil unseres Lebens werden?!
Wir beginnen wie die Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus zu erzählen: was wir mit diesem Mädchen erlebt haben, was sie gut konnte und wo sie uns sehr fehlen wird. Und beim Erzählen versiegen die Tränen und hier und da huscht ein erinnerndes Lächeln über ein Gesicht.
Wir atmen auf. In der Erinnerung wird sie immer bei uns sein. Wir beten gemeinsam und ein Kind sagt: „Wir wünschen ihr ein schönes neues Leben!“
Wie schön, denke ich, dass Kinder die Osterbotschaft in einem Satz formulieren können.

Sabine Grünschläger-Brenneke

Stellvertretende Institutsleiterin
Dozentin, Pfarrerin

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