Unsere Entdeckungen

Rassimuskritischer Materialscan

Fundstück aus der Kursarbeit im Schulvikariat

Selbst-Verlern-Kurs-Rassismus

Für die Arbeit in den Kursen zum Schulvikariat bin ich auf einen Selbst-Verlern-Kurs-Rassismus gestoßen. Die Idee: Erkenntnisse der Rassismuskritik sind in digitale Module verarbeitet, die die Bildungsarbeit in Schule und Gemeinde im Blick haben. Dabei werden verschiedene Perspektiven in Reflexionsimpulsen zu persönlicher, theologischer und kirchlicher Verwobenheit mit rassismusfördernden und/oder rassistischen Strukturen angeboten.

Dort finden sich digital für alle zugriffig Module, die mir sowohl für die Schule als auch für die Fortbildung hilfreich und für Gruppen sowie Einzelarbeit direkt einsetzbar scheinen, als Ganzes oder in Auswahl.

„Der Kurs steht gratis online zur Verfügung und darf als Open Educational Resource frei genutzt, angepasst und verbreitet werden. Er ist aus Impulsen hervorgegangen, die das DisKursLab 2020 bis 2021 für eine digitale Workshop-Reihe an der Evangelischen Akademie zu Berlin konzipiert hatte; seitdem hat es das Material zu einem eigenständig einsetzbaren Kurs weiterentwickelt“, heißt es auf der Startseite.

⇒ Startseite „Rassismus verlernen“ – Ev. Akademie zu Berlin


Materialien, die ich in den Vikariatskursen und Fortbildungen einsetze, nehme ich mit einem Materialscan unter die Lupe, den ich im Modul 7 des Verlernkurses gefunden habe und den ich gerne weiterempfehlen möchte:

Sprache

  • Werden in dem Material rassistische Begriffe, Narrative und Bilder reproduziert?
  • Werden Selbstbezeichnungen oder Fremdbezeichnungen benutzt?
  • Wird von weißen Menschen gesprochen, oder gibt es lediglich Bezeichnungen für „die Anderen“?
  • Werden Konstruktionen von „wir“ und „die Anderen“ vermieden?

Ansprache und Ziel

  • Welche Motivation, welches Ziel verfolgt das Material? Wer soll über was informiert werden?
  • Für wen ist das Material verfasst? Für weiße, für BPoC, für alle? Und wird das sichtbar gemacht?
  • Wer fühlt sich repräsentiert? Wessen Lebenswelt spielt eine Rolle?
  • Wer fühlt sich durch das Material gestärkt, wer beschämt oder verängstigt?

Akteur*innen

  • Wer spricht über wen und wie?
  • Wer spricht als Expert*in für welches Thema?
  • Werden Menschen als (aktive) Akteur*innen adressiert oder als (passive) Hilfsempfänger*innen?

Diversität

  • Sind die dargestellten/beschriebenen Personen heterogen, ambivalent, schillernd oder stereotyp, eindimensional, verallgemeinernd?
  • Werden vielschichtige Perspektiven benannt oder eine vermeintliche Norm kreiert?

Tipp für die unterrichtliche Praxis:

Umfassendere Praxisimpulse für eine rassismuskritische Religionspädagogik sind unter diesem Link zu finden:

⇒ Zusammen-Halt! Praxisimpulse für eine rassismuskritische Religionspädagogik

Quelle:

Christine Schuch

Dozentin, Pfarrerin

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02304 755-272