Schon bei der Unterrichtsplanung Barrieren identifizieren und minimieren, um eine möglichst barrierearme Lernumgebung zu gestalten, ist ein zentrales Anliegen des Konzeptes „Universal Design for Learning“.
Der Grundgedanke basiert auf dem von Ronald L. Mace geprägten Konzept des „Universal Design“ – einem am Menschen orientierten Gestaltungsansatz, dessen Ziel es ist, allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe an der der Gesellschaft zu ermöglichen. Produkte und Umgebungen sollen also so gestaltet sein, dass sie möglichst von allen Menschen genutzt werden können – ohne eine spezielle Anpassung. Ob Flaschenöffner, Waschmaschinen, Fußgängerüberwege oder Gebäude, welche Gestaltung lässt Barrieren gar nicht erst entstehen? Sieben Prinzipien bilden die Grundlage:
1. Breite Nutzbarkeit,
2. Flexibilität im Gebrauch,
3. Einfache und intuitive Handhabung,
4. Sensorisch wahrnehmbare Informationen,
5. Fehlertoleranz,
6. Geringer körperlicher Aufwand,
7. Größe und Platz für Zugang und Benutzung.
(Quelle: Mace, Ronald L. (designlexikon.eu) abgerufen am 10.5.2021)
Bei der Planung und Durchführung meines Unterrichts kann das Konzept des „Universal Design for Learning“ eine hilfreiche Orientierung bieten. Die Beachtung dreier Grundprinzipien (anknüpfend an neurowissenschaftliche Erkenntnisse) trägt dazu bei, eine möglichst barrierearme Lernumgebung für alle Lernenden zu schaffen.
1. Biete verschiedene Repräsentationsformen an, um Wahlmöglichkeiten beim Zugang zum Unterrichtsinhalt zu ermöglichen.
2. Biete verschiedene Möglichkeiten zur Verarbeitung von Informationen und zur Darstellung der eigenen Lernergebnisse an.
3. Biete verschiedene Möglichkeiten an, sich engagiert im Unterricht einzubringen. Fördere Lernengagement und Lernmotivation.
Wendet man diese Prinzipien an, so werden alle Areale des Gehirns aktiviert und nachhaltiges Lernen ermöglicht.
Wer mehr über das Konzept wissen möchte, kann hier nachlesen:
Informationen zu weiteren didaktischen Modellen, die bei der Planung eines inklusiven Religionsunterrichts helfen können, finden Sie in unserer Zeitschrift ru intern 2021/1, Seite 35 ff. (PDF)